Livestreams boomen. Die Pandemie wirkte wie ein Beschleuniger, eine Art Gewächshaus für diesen Trend. Auf Facebook ist beispielsweise jedes fünfte Video ein Live-Video. Unternehmen nutzen Video-Broadcast, um ihre Zielgruppe schnell, effektiv und kostengünstig zu erreichen. Neun von zehn Unternehmen gaben in einer Umfrage an, Livestreaming entweder schon genutzt zu haben oder es in Zukunft nutzen zu wollen. Auch im Messebereich lassen sich Livestreams effektiv und sinnvoll einsetzen. Mit einem Stream von einem Messestand kombinieren Aussteller die Vorteile eines physischen Standortes mit der digitalen Welt.
Erhöhen Sie die Reichweite Ihres Messestands
Die Planungen eines Messestands umfassen viele Arbeitsstunden, mitunter braucht es ein ganzes Jahr bis das Konzept steht und alle Details stimmen. Ein Messestand ist zudem ein großer Kostenfaktor im Marketing, Summen im fünfstelligen Bereich sind keine Ausnahme. Damit sich der ganze Aufwand lohnt, sollten Aussteller das Potential ihres Standes vollumfänglich ausnutzen. Mit einem Livestream vom Messestand erreichen Sie Personen, die nicht persönlich an der Messe teilnehmen können. Dabei gibt es vielfältige Gründe, die einen Messebesuch verhindern. Zum Beispiel Reisebeschränkungen, bedingt durch die Pandemie.Ein Trip zu einer Messe ist zudem für Besucher mit hohen Kosten verbunden. Gerade zu Messezeiten erhöhen die Hotels in der Umgebung ihre Kosten teils signifikant. Daneben gibt es umwelttechnische Gründe, die gegen eine weite Anreise zu einer Messe sprechen. Danke einer Übertragung können Kunden und Lieferanten aus verschiedenen Teilen der Welt den Livestream verfolgen und an der Messe teilhaben. Den Livestream könnte man aber zum Beispiel auch im Unternehmen selbst, oder in den Ausstellungsräumen abspielen lassen. So können, z.B. auch Kolleginnen am Messeauftritt teilnehmen, die nicht mitgereist sind.
Interaktion ist auch per Livestream möglich
“Aber in einem Livestream kann ich ja gar nicht mit meinen Partnern netzwerken und die Beziehungen pflegen” – ein Vorurteil, das uns häufig begegnet. In einem Livestream ist die Interaktion zwischen Zuschauern und Personen problemlos möglich. Die einfachste Möglichkeit ist ein Chatfenster. Folgendes Beispiel: Ein Aussteller nutzt die Möglichkeiten eines Livestreams und bietet Führungen an. Verfolgt von einer mobilen Kamera geht ein Mitarbeiter den Stand ab und referiert zu den ausgestellten Produkten. Zuschauer des Livestreams sind Kunden, die in den weltweiten Standorten die Führung verfolgen. Danach haben die Kunden die Möglichkeit, ihre Fragen ganz einfach per Chatfunktion zu stellen. Der Moderator bekommt ein Tablet, von wo aus er in Echtzeit die Zuschauerfragen angezeigt bekommt. Zum Abschluss nennt der Moderator noch die wichtigsten Kontaktmöglichkeiten. Daneben gibt es aber noch die Möglichkeit von 1:1 Gesprächen zwischen Kunden und Ausstellern. Diese Slots werden per ebenfalls Livestream übertragen und sind sozusagen ein Teams-Meeting direkt auf der Messe.
Steigerung der Markenbekanntheit
Nur wenn potentielle Kunden überhaupt die Produkte und das Unternehmen kennen, kann ein Deal abgeschlossen werden. Um Ihr Unternehmen noch bekannter zu machen, ist ein Livestream die richtige Wahl. Denn mit einem Stream vom Messestand erreichen Sie eine breitere Zielgruppe und somit mehr Personen als nur die Gäste an Ihrem Messestand. Kündigen Sie den Stream rechtzeitig vorher an und schicken Sie den Link an Ihre Kontakte. Stimmen die Inhalte im Stream, schicken die Zuschauer womöglich den Stream noch weiter und die Zuschauerzahl erhöht sich immer mehr. So steigern Sie mit einem Livestream von einer Messe Ihre Markenbekanntheit und erreichen eine größere Zielgruppe.
Sparen Sie Kosten und erstellen Sie gleichzeitig Content für Social Media
Erstmal ein Widerspruch, denn ein Livestream verursacht per se erstmal Kosten. Aber dank des Basis-Settings eines Streams können Sie Kosten an anderen Stellen einsparen, wie beispielsweise Reisekosten, Standmieten und Personalressourcen. Nicht jeder Mitarbeiter muss zum Messestand reisen, sondern kann für Beratungsgespräche per Livestream zugeschaltet werden. Auch für eine Diskussionsrunde, die Sie als Veranstaltung durchführen, müssen nicht alle Experten anreisen und in Hotels untergebracht werden. Das gesammelte Filmmaterial von der Messe kann außerdem weiter verwendet werden. Erstellen Sie aus den Impressionen einen stimmungsvollen Aftermovie für Social Media. Zudem können Sie damit gleich für den nächsten Messeauftritt effektiv Werbung machen. Kunden, die den Livestream verpasst haben, sehen sich die Inhalte zu einem späteren Zeitpunkt an und profitieren von den Informationen und Präsentationen.
Nachhaltigkeit ernst nehmen
Ein Begriff, der momentan fast schon inflationär benutzt wird. Nachhaltigkeit betrifft alle Bereiche des Alltags und somit auch die Geschäftswelt. Viele Firmen ernennen einen Nachhaltigkeitsmanager, kompensieren ihre CO2-Emissionen und setzen auf Energiesparen und zertifiziertes Ökopapier. Die großen Messestandorte in Deutschland werben auf Ihrer Homepage mit Nachhaltigkeitskampagnen und setzen beispielsweise auf Solarstrom. Doch wie steht es um die CO2-Bilanz der einzelnen Standorte?
Wirft man einen Blick auf die Webseiten, haben nur zwei von 15 Messebetreibern eine CO2-Bilanz veröffentlicht. Die Messe Stuttgart schreibt in ihrem Green Statement. “Seit 2019 gleicht das Unternehmen Emissionen von Geschäftsaktivitäten vollständig über international anerkannte Klimaschutzprojekte aus und gilt somit als klimaneutraler Messestandort”, so steht es im Green Statement der Messe Stuttgart. 14.347.500 kg an CO2 wurden kompensiert. Inwiefern diese Kompensierung der Emissionen nur auf das Unternehmen Messe Stuttgart oder auch auf alle Messeveranstaltungen zutrifft, ist nicht ersichtlich.
Die Hamburg Messe und Congress veröffentlichte 2019 und 2020 einen Nachhaltigkeitsbericht. Alle Emissionen werden in drei Bereiche geteilt, in sogenannte Scopes. Im Scope 3 finden sich die sonstigen indirekten Emissionen, dazu zählen An-und Abfahrten von Servicepartnern, Ausstellenden und Besucher im Rahmen von Veranstaltungen. Augenscheinlich der wohl größte Emissionsfaktor einer Messe. Doch die Messe Hamburg veröffentlicht dazu keine Zahlen: “Die Erfassungsmethode und mögliche Kompensierung sind in Prüfung”.
Ein Armutszeugnis in Zeiten des immer stärker werdenden Klimawandels. Dabei liegt die Lösung eigentlich auf der Hand: Ermöglichen Sie Ihren Kunden und Geschäftspartnern eine Führung über ihren Messestand einfach virtuell. So entstehen keine CO2-Emissionen durch Flugreisen, die Sie womöglich teuer kompensieren müssen. Mit einem hybriden Messestand zeigen Sie, dass Ihnen Nachhaltigkeit wirklich wichtig ist und Ihr Unternehmen kein Greenwashing betreibt. Besucher aus Deutschland reisen CO2-arm mit der Bahn an, während Geschäftspartner und Kunden aus anderen Ländern oder sogar Kontinenten nicht extra anreisen müssen für das volle Messeerlebnis.
Heben Sie sich von der Konkurrenz ab
Das Durchführen eines Livestreams von einer Messe kann dazu beitragen, sich von der Konkurrenz abzuheben und als innovatives und technologisch fortschrittliches Unternehmen wahrgenommen zu werden. Es beweist, dass man mit den aktuellen Trends Schritt hält und bereit ist, neue Wege zu gehen, um mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten.
Diese Gründe zeigen, dass ein Livestream von einer Messe eine effektive Möglichkeit sein kann, die Reichweite zu vergrößern, Interaktionen zu fördern, die Markenbekanntheit zu steigern und Kosten zu reduzieren. Es ermöglicht Unternehmen, die Vorteile einer Messepräsenz zu nutzen, ohne die damit verbundenen Herausforderungen und Einschränkungen physischer Veranstaltungen.